Zusammenarbeit von Peers und Profis

Kritische Aspekte in den Teams:

„Manches geht natürlich auch langsamer im Team und Verein und muss immer wieder besprochen werden. Die Entscheidungswege sind kürzer aber auch manchmal verworrener und beschwerlicher.

Es ist auch anstrengend. Es kann immer wieder zu Schleifen kommen und manches kommt immer wieder auf „den Tisch“. Manchmal ist mir die „Nabelschau“ auch zu viel des Guten.“

„Es gibt Teammitglieder mit großem Redebedarf, aber gleichzeitig bei Profis und Peers“

Eine oft große Herausforderung in den Teams mit PE und Fachkräften ist sicherlich, die oft zeitlich und emotional geringere Belastbarkeit von PE.

Dies wirkt sich zum einen so aus, dass z.B. in Krisensituationen von Bewohner*innen die Fachkräfte mehr an Verantwortung übernehmen.

Vertretungssituationen kommen häufig vor und müssen in der Aufstellung der Teams und organisatorisch berücksichtigt werden.

Mehrwert für die Angebotsnutzer*innen

„Ein Genesungsbegleiter hat Zeit, um auch mal nur zuhören …. Er …bringt eigene Erfahrung mit für Veränderungen, Lösungen und Genesungswege. Er begleitet auf Augenhöhe, ist Übersetzer, Meinungsverstärker, Dolmetscher, Visionär und vor allem Hoffnungsträger.“

Manche Nutzer*innen fassen schneller Vertrauen zu einem Peer, andere schätzen den sicheren Rahmen einer Fachkraft.

Psychiatrie-Erfahrene und Profis haben also teilweise einen unterschiedlichen Zugang zum Bewohner*in. Der Profi achtet mehr auf haltgebende Strukturen, die PE haben oft einen emotionaleren, persönlicheren Zugang.

Interessant ist, dass wenn Bewohner*innen in Krisensituationen sind, häufig die Fachkraft als Bezugsperson im Vordergrund steht. Dies kann durch die höhere Vorort Präsenz aufgrund höherer Arbeitszeit begründet sein. Sicherlich spielt aber auch die in einer solchen Situation höhere „Standfestigkeit“ von Profis, die einen sichereren Rahmen bieten kann, eine Rolle.